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Martin Zähringer reshared this.


KRITIK der KRITIK


Mein Leben ist Kritik! Das Leben der Anderen ist auch Kritik. Jedenfalls das der anderen vom Stern der Kritik. Und wen kritisieren wir als nächstes ? Wer hat die meiste Kritik verdient?

Mit den Mitteln der Kunst natürlich. Und mit dem Film. In Berlin gibt es seit 10 Jahren die Woche der Kritik, leider hab ich sie noch nie erlebt, wahrscheinlich weil es um Filme geht, aber das ist natürlich ein Fehler. Kritik ist Kritik!

Am 14. Februar war die Eröffnungskonferenz, und gestern war das Highlight mit einem Abend im Hackesche Höfe Kino. Dort kuratierte der Kalifornier T.J. Demos ein Programm mit Filmen zum Thema The Ecology of Science Fiction, Literally no Place, davon hier ein Bild

Deweiteren kam am Freitag im Programm von T.J.Demos, den die Filmis sicher gut kennen, Serpent Rain, Message of the Forrest und Crossings. Hört sich gut an, war aber leider ausverkauft. Vielleicht kenne ich die Woche der Kritik deshalb nicht so gut - wenn mal was Cooles läuft, ist es nur für Insider. Elitenpack, die Kritiker.

Für mich blieb die Konferenz in der Akademie der Künste.

Vier Frauen und ein Moderator, die Frauen waren 3 Producerinnen von Arthouse Filmen und 1 Klimajournalistin, und aus dem Grund war ich eigentlich auch da - der Abend hieß: Filmemachen um jeden Preis? - Kino, Kritik, Klimakrise. Ich fasse mich kurz: Es ging um das, was in der Hauptstadt so als Green Culture diskutiert wird, betriebsökologische Nachhhaltigkeit allüberall. Nun ja, das ist nichts Neues!

Ich habe derweil getestet, welche Bilder das Iphone in diesem Raum wohl machen könnte. Immerhin ist da unten hinter der Fensterfassade der Pariser Platz, viel los da immer. Und wir haben das unübertreffliche historische Motiv.

Interessant wurde das Podium eigentlich erst, als T. J. Demos sich mal kurz dazusetzte und freundlich bekannt gab, dass sie ja da in Santa Cruz eher einen politischen Zugang zu dem Thema haben. Beifall im Saal! Man könne nur noch eines tun mit dem Film, die kritischen Massen mobilisieren. Noch mehr Beifall!
Klar, aber dann war es schon wieder vorbei. Ein paar nette Bilder brachte er als Trailer mit, den Rest am Freitag, aber wie gesagt - ausverkauft. Zur Rache bin ich prokreaktiv geworden:

Interessant wurde es eigentlich erst beim Publikumsgespräch. Das hatten wir kürzlich schon mal erlebt bei so einer Green Culture Show. Die wirkliche Kritik kommt aus dem Publikum, zentral die Aussage, das sei hier total falsch besetzt, die Producerinnen sollten ihre Filme machen und die Debatte den Künstler:innen überlassen. Angesichts dessen, was sie zum Besten gaben, ist das so korrekt. Das Thema ist zu heiß, da müssen schon Kaliber ran, oder Kaliber:innen, bitte schön.

Übrigens, #T.J.Demos ist so eins! Er schreibt auch gute Bücher.