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ClimateX 2023 September


@writing_climate Erst mal Urlaub / September 2023

MZ-BLOG

Regen bringt Segen. In der Lausitz Riesenpilzgewächse an einigen Bäumen.

Aber auch solche Strategien taugen:

Immer hübsch bescheiden und im Kollektiv nach oben streben.

Die ersten Tage im September sind die Tage nach der Sommerpause und die Berliner Festival- und Kulturszene brodelt. Auch die Welt brodelt, dazu später mehr unter #floodingworlds #climateX oder auch @IAAMünchen. In den ersten beiden Wochen des September ist bis zum Klimastreik am 15. einiges los. Im Kontext von Klima, Krise und Konzerne, Klimakultur und Katastrophe - bin ich in diesem Sommer und Herbst eingespannt in Programmarbeit (kreativ) und Antragschreiben (bürokratisch) für neue Klimaprojekte, angespannt wegen einem Wasserschaden in der Küche, den die degewo zu sanieren kaum befähigt ist - ein Abgrund an Bürokratie der jetzt eine kurze Abschweifung provoziert: Sechs Monate, nachdem ein Mitarbeiter eines Subunternehmens der degewo ein Wasserventil falsch eingeschraubt hat, sah das unter unserem Küchenboden so aus:

Jetzt sitzen wir jetzt hier mit einem neuen Linolboden, aber ohne Wasseranschluss und Spüle, denn die nasse Wand muss noch saniert werden. Ein Freund aus Dänemark, der selbst im Metier arbeitet, hat laut gelacht - "Das sind Amateure", aber in Dänemark haben die Mieter ja wirklich etwas zu lachen. Es gibt 500 000 gemeinnützige Wohnungen in der Hand von Mietervereinen, wer hier Mieter ist, der ist Mitbesitzer. Also läuft dort so etwas im Sinne der Mieter. Wer Lust hat, könnte hier unser Radiofeature zu diesem Thema nachhören:

https://www.deutschlandfunk.de/sozial-oder-gruen-kopenhagen-als-gruene-metropole-100.html

Bei der Berliner degewo dagegen, Berlins größter Wohnbaugesellschaft und in öffentlicher Hand, ist es kafkaesk. Früher ging das reibungslos, schnell und qualifiziert, heute kommt es vor, dass der Maler beauftragt wird, obwohl die Wand noch gar nicht saniert ist. Kafka hätte auch gelacht, vielleicht könnte man noch Samuel Beckett als Hohepriester aus Absurdistan anrufen, aber wir waren echt real gestresst von dem ständigen Briefeschreiben, Anrufen, Warten auf Godot. Als Ende August endlich die Bodenleger kamen, zog ich mit Jane zum Fahrradfahren in die Lausitz.


Wir mussten uns ausruhen von der degewo-Groteske. Die Ferien auf einem schön sanierten Gutshof in Löbschütz hatten am Anfang ihren eigenen Reiz, es regnete in Strömen, aber über der Weite der Landschaft spielten sich interessante Wechselszenarien von Wolkenbildern und Silberstreifen ab.

Hier ist gut wohnen.

Und hier auch.

Einkaufswanderung im Regen, 2 Stunden vom Wasserschloss bis zum nächsten Supermarkt in Reichenbach, später dann anstrengenden aber sonnigen Fahrradtouren durch das mäßig hügelige Land - Stichwort ausgeplünderte Landschaft, Monokulturen, Monsanto, Mais.

Die Landschaft ist ausgeräumt.

Im Regen lässt es sich prima leben. Was sagt Monsanto dazu?

Und diese Landschaft ist auch ausgeräumt. Ein Gruß von der Treuhand, kauft Brot bei Aldi.

Eigentlich wollten wir nebenbei in Herrnhut zu einem Radioprojekt recherchieren, das hat sich dann leider nicht ergeben, denn am ersten Urlaubstag, das war ein Montag, kam eine Email aus Berlin mit einer Jobanfrage. Irgendeine bottom up Gruppierung mit Verbindung zu den Elektrizitätswerken Schönau - eine vorbildhafte Initiative der ökologischen Zivilgesellschaft, es ist eine eigene Geschichte im Kontext Energierebellentum aus dem Schwarzwald, inzwischen 100 000 Kunden für Ökostrom und sogar eine Dependance in Berlin.
https://www.buerger-energie-berlin.de/
Und dieselbe organisiert in der Kulturfabrik Moabit am kommenden Samstag eine Lange Nacht zum Klima, sagt mir der Kurator am Dienstag dann am Telefon, während ich dem Lausitzer Regen aus unserer Ferienwohnung zusehe, in einem perfekt renovierten Gutshof mit Ferienwohnung, 60 Euro die Nacht.

Leben in Löbau. Ich darf auch mal relaxen.



ClimateX 2023 September


@writing_climate Erst mal Urlaub / September 2023

MZ-BLOG

Regen bringt Segen. In der Lausitz Riesenpilzgewächse an einigen Bäumen.

Aber auch solche Strategien taugen:

Immer hübsch bescheiden und im Kollektiv nach oben streben.

Die ersten Tage im September sind die Tage nach der Sommerpause und die Berliner Festival- und Kulturszene brodelt. Auch die Welt brodelt, dazu später mehr unter #floodingworlds #climateX oder auch @IAAMünchen. In den ersten beiden Wochen des September ist bis zum Klimastreik am 15. einiges los. Im Kontext von Klima, Krise und Konzerne, Klimakultur und Katastrophe - bin ich in diesem Sommer und Herbst eingespannt in Programmarbeit (kreativ) und Antragschreiben (bürokratisch) für neue Klimaprojekte, angespannt wegen einem Wasserschaden in der Küche, den die degewo zu sanieren kaum befähigt ist - ein Abgrund an Bürokratie der jetzt eine kurze Abschweifung provoziert: Sechs Monate, nachdem ein Mitarbeiter eines Subunternehmens der degewo ein Wasserventil falsch eingeschraubt hat, sah das unter unserem Küchenboden so aus:

Jetzt sitzen wir jetzt hier mit einem neuen Linolboden, aber ohne Wasseranschluss und Spüle, denn die nasse Wand muss noch saniert werden. Ein Freund aus Dänemark, der selbst im Metier arbeitet, hat laut gelacht - "Das sind Amateure", aber in Dänemark haben die Mieter ja wirklich etwas zu lachen. Es gibt 500 000 gemeinnützige Wohnungen in der Hand von Mietervereinen, wer hier Mieter ist, der ist Mitbesitzer. Also läuft dort so etwas im Sinne der Mieter. Wer Lust hat, könnte hier unser Radiofeature zu diesem Thema nachhören:

https://www.deutschlandfunk.de/sozial-oder-gruen-kopenhagen-als-gruene-metropole-100.html

Bei der Berliner degewo dagegen, Berlins größter Wohnbaugesellschaft und in öffentlicher Hand, ist es kafkaesk. Früher ging das reibungslos, schnell und qualifiziert, heute kommt es vor, dass der Maler beauftragt wird, obwohl die Wand noch gar nicht saniert ist. Kafka hätte auch gelacht, vielleicht könnte man noch Samuel Beckett als Hohepriester aus Absurdistan anrufen, aber wir waren echt real gestresst von dem ständigen Briefeschreiben, Anrufen, Warten auf Godot. Als Ende August endlich die Bodenleger kamen, zog ich mit Jane zum Fahrradfahren in die Lausitz.


Wir mussten uns ausruhen von der degewo-Groteske. Die Ferien auf einem schön sanierten Gutshof in Löbschütz hatten am Anfang ihren eigenen Reiz, es regnete in Strömen, aber über der Weite der Landschaft spielten sich interessante Wechselszenarien von Wolkenbildern und Silberstreifen ab.

Hier ist gut wohnen.

Und hier auch.

Einkaufswanderung im Regen, 2 Stunden vom Wasserschloss bis zum nächsten Supermarkt in Reichenbach, später dann anstrengenden aber sonnigen Fahrradtouren durch das mäßig hügelige Land - Stichwort ausgeplünderte Landschaft, Monokulturen, Monsanto, Mais.

Die Landschaft ist ausgeräumt.

Im Regen lässt es sich prima leben. Was sagt Monsanto dazu?

Und diese Landschaft ist auch ausgeräumt. Ein Gruß von der Treuhand, kauft Brot bei Aldi.

Eigentlich wollten wir nebenbei in Herrnhut zu einem Radioprojekt recherchieren, das hat sich dann leider nicht ergeben, denn am ersten Urlaubstag, das war ein Montag, kam eine Email aus Berlin mit einer Jobanfrage. Irgendeine bottom up Gruppierung mit Verbindung zu den Elektrizitätswerken Schönau - eine vorbildhafte Initiative der ökologischen Zivilgesellschaft, es ist eine eigene Geschichte im Kontext Energierebellentum aus dem Schwarzwald, inzwischen 100 000 Kunden für Ökostrom und sogar eine Dependance in Berlin.
https://www.buerger-energie-berlin.de/
Und dieselbe organisiert in der Kulturfabrik Moabit am kommenden Samstag eine Lange Nacht zum Klima, sagt mir der Kurator am Dienstag dann am Telefon, während ich dem Lausitzer Regen aus unserer Ferienwohnung zusehe, in einem perfekt renovierten Gutshof mit Ferienwohnung, 60 Euro die Nacht.

Leben in Löbau. Ich darf auch mal relaxen.